„Wozu reden, sag‘ ich immer – Sex, Drugs & Nächstenliebe“

LISA POLITT & Band (Gunter Schmidt, Wanja Hasselmann, Sven Arne Schönemann)

Mal ehrlich, warum wird zu Weihnachten gesungen: Damit nicht gestritten wird. Gemäß der schönen Redensart, derzufolge der deutsche Schlager gesungen wird, weil er nicht der Rede wert ist, begibt sich Lisa Politt mit ihrem konfliktfähigen Partner GUNTER SCHMIDT auf die wissenschaftliche Recherche nach der Bedeutung des gemeinsam verübten Gesanges in deutschen Wohnzimmern. Die Zeiten werden härter, und wer sich mit seinen Angehörigen nicht endgültig zerstreiten und womöglich das Erbe gefährden will, der sieht zu, dass ihm der Mund überquillt von Dingen, die nicht der direkten Rede bedürfen. Bloss nicht über Politik reden. Und wenn die Weihnachtsgans ihr Übriges getan und man wirklich nicht mehr die körperliche Verfassung hat, NOCH mehr zu essen, dann wird gesungen. Lisa Politt hat sich dieses Motto auf die Fahnen geschrieben und zur lautstarken Konfliktvermeidung die großartigen Kollegen WANJA HASSELMANN (Percussion) und SVEN ARNE SCHÖNEMANN (Gitarre und Bass) mit auf die Bühne geholt. Und wird singen, dass die Schwarte kracht. Und NICHT über Politik reden. – Oder doch..? – Zumindest, so viel lässt sich sagen, werden auch altbekannte Hits von Lisa Politt und Gunter Schmidt zu hören sein.

„Die Welt“ schreibt über das Stück: „Die Stimme der Vernunft“ gibt im forschen Marschtakt den Ton vor für Lisa Politts vorweihnachtliches Konzert. Wer sich Besinnlichkeit und Christmas-Schlagerschmalz im Polittbüro erhofft, der ist im linken Kabarettladen am Steindamm ohnehin falsch am Platz. Mit Wort und Lied liest Politt der versammelten Gemeinde zu deren Vergnügen die Leviten, verliert trotz der Ernsthaftigkeit und ihres Eintretens für Gerechtigkeit nie die (Selbst)Ironie. Und den für sie typischen, liebenswert ätzenden Sarkasmus.“